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Kunst im Finanzamt
Pfaffenhofener Kurier vom 18./19.04.2015
Vom Wert des Originals
Pfaffenhofen (bsy) Welchen Wert hat Kunst? Diese Fragestellte der Schriftsteller Alexander Bálly in seiner Eröffnungsrede zur 43. Ausstellung im Pfaffenhofener Finanzamt. Schließlich stünden ja ganz konkrete Preisangaben auf der Ausstellungsliste.
Ein Anlass also, über Kunst als Ware zu sprechen. Unter dem Titel „Sammelakte
Kunst“ stellen noch bis zum 30. Juni fünf Künstler ihre Werke aus: Georg
Altmann, Kitt Antoni, Paul Fottner, Judith Reiter, Hella Stocker und Sigrid
Tölle. Musikalisch sorgte Christoph Hörmann mit dem Jazz Saxofon für die
richtige Stimmung, bei der Vernissage, die vom stellvertretenden
Finanzamtsleiter Franz
Peter eröffnet wurde.
Bevor Bálly sich näher mit den Künstlern im Einzelnen beschäftigte, legte er dem Publikum auf seine ganz eigene und unterhaltsame Weise dar, worin in einer Zeit der „Bilderflut“ in den allgegenwärtigen Medien der Nutzen von Kunst für den Einzelnen aus seiner Sicht besteht. Weshalb Geld ausgeben für ein Original, wo man doch Kopien zu jeder Zeit an jedem Ort erhält! „Ein Original ist etwas ganz anderes als ein Poster“, so Bálly. Kopien seien nur ein Ersatz – „Muckefuck“ statt Kaffee sozusagen. Das Original hingegen sei „etwas Einzigartiges und Ursprüngliches, das mich anspricht, bewegt und inspiriert“.
So taten es auch die Werke der fünf ausstellenden Künstler: Georg Altmann mit
seinen Momentaufnahmen und kleinen Geschichten, oftmals Reiseerlebnisse. „In
allem herrscht eine geheimnisvolle Distanz“, so der Redner. Und Judith Reiter
mit Bildern, die alltägliche Szenen zeigen, deren Zauber in „einer gewissen
Unschärfe und der scheinbaren Flüchtigkeit des Moments, der eingefroren wurde“,
liegen. Oder Hella Stocker, die bisweilen abstrakt malt, dabei gerne die
Farbigkeit ihrer Palette reduziere, aber „nie das Geschick, mit dem sie mit
Formen und Strukturen spielt“. Des Weiteren Kitt Antoni, die ihre „farbmodule“
gerne mit sattem Farbauftrag, kühnem Pinselstrich, über Leinwand geschossene
Tropfen, Farbexplosionen zum Wirken bringt. Dann wäre da noch Sigrid Tölle, die
das Experiment liebt und die Vielfältigkeit von Möglichem. „Ihre Werke sind aber
keineswegs Versuche, sondern ausgereifte Bilder“, so Bálly. Bleibt noch Paul
Fottner, der einzige Künstler, der Plastiken mitgebracht hatte, noch dazu ganz
besondere: Sie sind mit der Kettensäge geschaffen, in ihrer Ausprägung
allerdings oft sehr detailliert und filigran. Auch hier zeigte sich der Laudator
begeistert: Das Geheimnis dieser Skulpturen liege darin, wie der Künstler „das
Holz betrachtet und aus urigen Klötzen, Ästen und Stümpfen die Plastik
herauskitzelt, die insgeheim schon längst darin steckt.“
Von Sibylle Böhm
Bild: Böhm
Reger Austausch: Besucher der Vernissage im Gespräch mit Hella Stocker (2. von links), einer der sechs Künstlerinnen, die sich an der Finanzamtsausstellung »Sammelakte Kunst« beteiligen.
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